Zum zehnten Mal jährt sich dieses Jahr der umstrittene Verkauf von 33.000 bezahlbaren Wohnungen (davon mehr als 8000 München) an Investor*innen durch den Freistaat. Der umstrittene GBW-Verkauf ist nur ein Beispiel für etwas, das immer wieder passiert: der Freistaat Bayern und die Unternehmen und Institutionen, die ihm (mehrheitlich) gehören – also uns allen – verkaufen ihre – also unsere – Immobilien und Grundstücke zum Höchstpreis an Investor*innen oder an die Meistbietenden anstatt sie günstiger an Genossenschaften, Kommunen oder gemeinnützige Organisationen zu geben. Auf diese Art und Weise sind in den letzten Jahrzehnten in München ganze Straßenzüge, ganze Quartiere weggekommen – und damit bezahlbarer Wohnraum, Raum für Kunst und Kultur oder für das kleinteilige Münchner Gewerbe in der Regel verloren gegangen. Und das in Zeiten, in denen bezahlbares Wohnen und Leben wichtiger sind denn je. Kommunen, Genossenschaften oder gemeinnützige Organisationen können bezahlbaren Wohnraum und bezahlbare Flächen schaffen. Die profitorientierten Investmentfirmen, an die der Freistaat gerne verkauft, werden hingegen mit Verdrängung und Entmietung in Verbindung gebracht. Über die Folgen der Privatisierung für Mieter*innen hat die Süddeutsche Zeitung im Frühjahr ausführlich berichtet.

Zeit, einmal zu schauen, was da in München eigentlich alles weggekommen ist.

Das Junge Forum macht mit einer intensiven Recherche erstmals die Ausmaße der Privatisierungen durch den Freistaat in München sichtbar. Über Monate haben wir Adressen gesammelt und Exposés ausgewertet. Unsere interaktive Karte zeigt, wie die Privatisierungsverkäufe des Freistaats München durchlöchern wie einen Schweizer Käse. Gehörte deine Straße, dein Nachbarhaus mal „uns allen“? Klicke dich durch unsere interaktive Karte und finde zu jedem Punkt Hintergrundinfos.

Unter https://der-grosse-ausverkauf.de/home/ findest du die interaktive Karte und alles zu den Hintergründen der Verkaufswelle: welche „unserer“ Gebäude und Grundstücke sind in den letzten Jahren an Investor*innen verkauft worden? Warum passiert das? Welche Gesetze machen das möglich? Und wie könnte es anders laufen? Spoiler: es geht auch anders!

 

Bildquellen:

  • Interaktive Karte zur Visualisierung der Privatisierung von Wohnungen durch den Freistaat: Münchner Forum
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