„München nachhaltig“ haben wir den Themenschwerpunkt dieser Standpunkte-Ausgabe genannt – ein weites Feld. Eigentlich hätte ein dickes Fragezeichen dahinter gehört, denn die Richtung des Entwicklungsstroms, der München treibt, lässt wenig Sustainability erkennen. Nicht gelten sollte das Fragezeichen aber all jenen guten Ansätzen und Initiativen, die sich um die Verbreitung, Verankerung und Umsetzung nachhaltiger Planungs- und Handlungsmaximen vor Ort bemühen und von denen wir einige hier vorstellen. Thematisch knüpft dieses Standpunkte-Heft an das vorangegangene an, das der nachhaltigen Quartiersentwicklung gewidmet war. In diesem Sinne ist auch etwa der Beitrag von Helmut Steyrer über die „Entlastungsstadt Neuperlach“ zu verstehen: eine Zwischenbilanz nach 50 Jahren über ein damals wegweisendes Stadterweiterungskonzept. Heute ist das Nicht-Bauen so wichtig wie das Bauen in der Stadt; die Qualität des urbanen Raums zeigt sich im Umgang mit den Freiflächen und dem urbanen Grün. Klaus Bäumler weist auf die Gründung eines „Alpinen Grünen Städtenetzwerks“ hin, das München mit fünf weiteren Großstädten des Alpenraums gegründet hat, um „voneinander zu lernen“. Vielleicht von Salzburg, wo vor Jahren ein Bürgerbegehren zum Erhalt der grünen Salzburger Stadt-Landschaft äußert erfolgreich war. – Wir berichten ferner über den Fortgang der Debatte um das Museum Biotopia, dessen Neubau-Pläne das Nymphenburger Schloß-Ensemble erheblich zu beschädigen drohen, greifen den Konflikt um die Umbaupläne der Alten Akademie auf, bei dem das Architekten-Urheberrecht eine Rolle spielt, und weisen auf das aktuelle Vorhaben der Stadt hin, am Sattlerplatz Investoreninteressen eiligst bedienen zu wollen, bevor sinnvolle Nutzungskonzepte im bürgerschaftlichen Interesse öffentlich präsentiert und diskutiert werden.

 

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