Unsere diesmalige Standpunkte-Ausgabe hat sich die „Alte Akademie“ an der Fußgängerzone in der Münchner Altstadt zum Schwerpunktthema genommen, ein Gebäudekomplex von großer historischer Bedeutung für München und ganz Bayern. Ihre Fassaden wurden nach Kriegszerstörungen zum größten Teil dem Original entsprechend wieder aufgebaut. Der Eigentümer, der Freistaat Bayern, hat die „Alte Akademie“ nach Auszug des Statistischen Landesamtes vor drei Jahren an einen Investor zur weiteren Verwertung in Erbbaurecht gegeben.
Die Befürchtung ist groß, dass damit – entgegen der Bedeutung des Komplexes – ein weiterer schnöder Konsum- und Kommerztempel entsteht. Nach dem Realisierungswettbewerb, der im Frühjahr entschieden wurde, ist zumindest die Hoffnung bestärkt worden, dass die
„Alte Akademie“ einen behutsamen Umgang mit ihrer Bausubstanz erfahren könnte. – Und es ist dennoch zu fragen, warum der Freistaat
Bayern nicht mehr Engagement und Mühen darauf verwendet hat, der „Alten Akademie“ eine ihrer Historie angemessene Nutzung als Wissenschafts-, Bildungs- und Kulturnukleus in der Altstadt angedeihen zu lassen. Diese Chance ist nun auf Jahrzehnte vertan. – Die Öffentlichkeit wird jedenfalls den Fortgang der Maßnahmen zur Umgestaltung und Umnutzung der „Alten Akademie“ aufmerksam verfolgen
und begleiten. Und wir müssen, mehr noch als bisher, die Art und Weiseinfrage stellen, wie der Freistaat, aber auch die Stadt München mit
„ihren“ Grundstücken und Immobilien im Gemeineigentum umgehen.Dieses Standpunkte-Heft ist eine Doppelausgabe, mit der wir uns in
die Sommerpause verabschieden. Anfang Oktober melden wir uns miteiner neuen Ausgabe zurück.

 

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Themenschwerpunkt: Alte Akademie

Alte Akademie: Wilhelminum, Jesuitenkolleg, Gymnasium der Jesuiten – Aspekte ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung

Alte Akademie – im neuen Gewand

Alte Akademie nun in der Hand von SIGNA

„So etwas verkauft man einfach nicht“ – Über die Grenzen staatlicher Grundstückspolitik

Vom Umgang mit dem Tafelsilber

„Unwiederbringlich wertvolle Innenstadtlage“ – Wie der Freistaat das historische Erbe Bayerns anpreist

S-Bahn-Ringe und weiträumiges ÖV-Netz statt Tieftunnel-Korridor

„Urban Gardening“: Alter Wein in neuen Schläuchen

Rosenheimer Straße – neue Variante bedeutet Verschlechterung für alle!

Rosenheimer Straße in der Sackgasse

Zeichnen als Massensport: Urban Sketchers in München

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