Pressemitteilung des Arbeitskreises Attraktiver Nahverkehr (AAN) im Münchner Forum, 14.07.2021:

Letzte Woche hat der bayerische Landtag beschlossen, dass die Verantwortung für die Einhaltung der Luftreinhaltepläne künftig bei den kreisfreien Kommunen liegt (ab 100 000 Einwohnern, https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-bayern-luftwerte-freistaat-stickoxid-zr-90850225.html#idAnchComments ).

Angesichts der Verschleppung des S-Bahn-Ausbaus durch den Freistaat ist es nicht überraschend, dass München die geforderten Schadstoffgrenzwerte nicht einhalten kann.

Dazu Berthold Maier, Sprecher des Arbeitskreises Attraktiver Nahverkehr (AAN): „Anstatt endlich einen ernsthaften Ausbau der S-Bahn in Angriff zu nehmen (d.h. durch den Ausbau des S-Bahn Südrings sowie den Ausbau der Außenstrecken für den 10-Minuten-Takt) schiebt der Freistaat die Verantwortung fürs eigene jahrzehntelange Nichtstun einfach ab. Darüber hinaus werden den betroffenen Kommunen weder die erforderlichen Kompetenzen (z.B. die Möglichkeit, Fahrverbote zu erlassen) noch zusätzliche Mittel für den ÖPNV zur Verfügung gestellt. Die Kommunen sollen die Schadstoffsuppe, die ihnen der Freistaat durch seine falsche Verkehrspolitik eingebrockt hat, auslöffeln – und der Freistaat enthält ihnen auch noch den Löffel vor.“

Mit dem Beschluss des Nahverkehrsplans im März 2021 zum Ausbau von Tram und U-Bahn hat der Münchner Stadtrat die richtigen Beschlüsse gefasst. Um den Zeitraum bis zur Realisierung der ersten Trambahnstrecken zu überbrücken, ist eine deutliche Verbesserung des Busnetzes erforderlich.

AAN-Sprecher Berthold Maier weiter: „Um schnellstmöglich den ÖPNV attraktiver zu machen und damit Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen, muss die Landeshauptstadt München das Busnetz attraktiver machen: Es bietet sich an, in den Straßen, in denen gemäß Nahverkehrsplan Trambahnen auf eigener Trasse geplant sind, Busspuren einzurichten.

Dadurch kann den Fahrgästen ein deutlich attraktiverer ÖPNV geboten werden, da die Behinderungen des Busverkehrs durch den Autoverkehr reduziert werden. So entsteht eine attraktive Alternative zum Autofahren.

Bei der späteren Umstellung von Bus auf Tram kommen dann als weitere Vorteile der bessere Fahrkomfort sowie das großzügigere Platzangebot bei 2,65 Meter breiten Fahrzeugen hinzu – von letzterem profitieren vor allem mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie Eltern mit Kinderwägen. Ein weiterer Vorteil der Tram ist, dass Trambahngleise als Rasengleise ausgeführt werden können – ein Beitrag zur Entsieglung und Verbesserung des Mikroklimas.“

 

Bildquellen:

  • Bus an der Haltestelle Ostbahnhof: Friedrich Grössing
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