Zuverlässiger Betrieb und Rücknahme bisheriger Kürzungen statt U-Bahn-Nachtverkehr
28.09.2023, Pressemitteilung des Arbeitskreises ‚Attraktiver Nahverkehr‘ des Münchner Forums zum geplanten U-Bahn-Nachtverkehr: der AAN ist überrascht über die falsche Schwerpunktsetzung beim ÖPNV – Priorität muss auf zuverlässigem Betrieb und Angebotserweiterungen gemäß den MVG-Vorschlägen der letzten Jahre liegen – schlechterer Unterhalt der U-Bahn droht
Dazu AAN-Sprecher Berthold Maier: „Aktuell kann nicht einmal das offizielle Fahrplanangebot gefahren werden, es kommt regelmäßig zu Ausfällen aufgrund Fahrermangels. Zwei Trambahnlinien sind derzeit eingestellt. Und auch das Fahrplanangebot gemäß Fahrplan ist schlechter als vor dem März 2020. Beispielsweise ist der coronabedingt gekürzte „Takt 10 bis10“ beim Metrobus immer noch nicht wieder eingeführt. Etliche von der MVG in den Leistungsprogrammen (= Jahresfahrplänen) vorgeschlagenen Verbesserungen sind bisher – sei es aus Geld- oder aus Fahrermangel – nicht realisiert. Von der dringend erforderlichen Buslinie X5 zur Erschließung Freihams ist nichts zu hören. Notwendig ist jetzt: Die vorhandenen Ressourcen so einzusetzen, dass zuerst die Ausfälle reduziert werden. Dann sind die Kürzungen seit 2020 rückgängig machen. Als dritter Schritt sind die schon seit Jahren vorgeschlagenen Verbesserungen endlich einzuführen. Aber anstatt wieder zu einem soliden und verlässlichen Fahrplanangebot zu kommen, wollen Die Grünen – Rosa Liste lieber einen zusätzlichen U-Bahn-Nachtverkehr einführen, anstatt dringend notwendige Verbesserungen durchzuführen.“
AAN-Sprecher Matthias Hintzen ergänzt: „Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die nächtliche Betriebspause der MVG für Wartungsarbeiten am U-Bahnnetz unabdingbar ist. Es soll auf knapp 30% der möglichen Zeitfenster für Wartungsarbeiten verzichtet werden. Das würde den Unterhalt der U-Bahn nur schwieriger und teurer machen. Die Grünen – Rosa Liste sehen das als Effizienzsteigerung. Es ist eine sehr merkwürdige Ansicht, teurere und kompliziertere Wartung (längere Streckensperrungen statt nächtlicher Wartungspausen?) als „Effizienzsteigerung“ zu betrachten. Wir hoffen, dass der Unterhaltungszustand der Münchner U-Bahn nicht darunter leiden wird.“
Diese Presseerklärung gibt die Meinung des Arbeitskreises bzw. der Projektgruppe wieder, die sie fachlich erarbeitet hat und muss sich nicht mit der Meinung anderer Arbeitskreise, Projektgruppen und Gremien des Münchner Forums e.V. decken.
