Gute Ergänzung zum S-Bahnkonzept „Plan A“

Am 12. Oktober 2016 haben die Freien Wähler eine neues Konzept zum Bau eines S-Bahn-Rings in München vorgestellt (Link siehe unten).
Im Vorschlag der Freien Wähler zum S-Bahn-Ring sind Nutzen und Platzbedarf im Vergleich zum Mittleren Ring sehr schön aufgezeigt. Ebenso ist zu begrüßen, dass auch auf die geplanten Neubaugebiete eingegangen wird und somit der ÖPNV in Abhängigkeit von der Stadtentwicklung betrachtet wird.
Aus Sicht des AAN (Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr) ist das Konzept eine gute Erweiterung von Plan A (gemeinsames Konzept von BN, Pro Bahn, VCD, BKS, AAN, Green City von 2012) zum S-Bahnausbau, http://www.plan-a-muenchen.de/Grafiken/20120126_Plan_A_Konzept_lang.pdf), da Plan A keine Aussagen zum S-Bahnnordring enthält, sonst aber nach wie vor aktuell ist.
Von den erforderlichen Streckenausbauten her ergeben sich erhebliche Synergieeffekte:
In beiden Fällen ist der Vollausbau des Südrings erforderlich (4 gleisig, so nicht explizit in Plan A beschrieben) sowie der Ausbau der Strecke Zamdorf-Johanniskirchen (zusätzlicher Effekt: Der Südring kann von Güterzügen entlastet werden).
Aus Sicht des AAN sollten die für den 10 Minutentakt erforderlichen S-Bahnen auf bestehenden Tunnel und Südring verteilt werden (wie in Plan A beschrieben, dafür ist natürlich ein Ausbau der Außenstrecken erforderlich). Die Bedienung des Nordrings hat dann durch zusätzliche Linien zu erfolgen – dies allein schon aus Kapazitätsgründen: Heute hat die S-Bahn im Stadt-Umland Verkehr nur einen Anteil von einem Drittel.
Sicherlich sind noch viele Fragen offen, ob und wie z.B. durch die Nordring-S-Bahnen Verbindungen nach Pasing (Anschluß zum RE Verkehr) und Dachau hergestellt werden sollten oder ob auch alternative Streckenführungen zur Anbindung des Gebiets der SEM Nordost sinnvoll sind (siehe hier https://muenchner-forum.de/wp-content/uploads/2016/03/E_NOR_M_Entwicklungskonzept_Nord_Ost_München.pdf Folie 7 und 11) . Auch ist z.B. denkbar, den Ring anfangs über Heimeranplatz – Laim – Moosach zu schließen und den Tunnel in der Landshuter Alle später zu bauen.
Wesentlich aber ist, dass in allen Fällen die o.g. Ausbaumaßnahmen (d.h. Südring und Zamdorf-Johanneskirchen) erforderlich sind, die aber – und das ist der große Vorteil – schrittweise realisiert werden können. Insofern ergänzen sich beide Konzepte sehr gut.

Studie:
http://www.michael-piazolo.de/wp-content/uploads/2016/10/herzog-atabay-2016-perspektiven-fr-den-schienenverkehr-im-groraum-mnchen.pdf

Bildquellen:

  • Die S1 auf dem Weg zum Flughafen München: Alexas, Pixabay
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