München steht unter Druck: ansässige Unternehmen werben um Beschäftigte für neue Arbeitsplätze, Menschen ziehen zu in der Hoffnung auf bessere Erwerbsmöglichkeiten. Der wirtschaftliche Erfolg fordert sein Tribut: München wächst in seinen Grenzen, rückt notgedrungen zusammen. Die Stadt verändert ihr Gesicht: Nachverdichtung allenthalben, neues Bauen auf konvertierten Altflächen, Stadterweiterungen am Stadtrand. Letzte Flächenreserven werden mobilisiert – zu Lasten der Tier- und Pflanzenwelt und des Klimaschutzes. Der Lebens-Raum Stadt gerät unter die Räder. Beim Abwägungsgebot gewinnt regelmäßig das Bauen; der öffentliche Raum, das öffentliche Grün verliert. Selbst das soziale Ziel der „Schaffung bezahlbaren Wohnraums“ ist inzwischen zu einer starren Formel geronnen, wird zu einer Allzweckwaffe gegen alles eingesetzt, was Investorenhandeln im Wege ist. Ober schlägt Unter.

Global denken: Mit der inzwischen weltweiten Bewegung „Fridays for Future“ stemmt sich die junge Generation gegen den Klimawandel, fordert den Klimaschutz ein und pocht auf ihre fundamentalen Zukunftschancen. Lokal handeln: In München soll trotz kommunaler Biodiversitätsstrategie ein „biologisches Paradies“ (Eggarten) zu Bauland werden, sollen in die Stadtbelüftungsschneise im Westen die dann höchsten Hochhäuser platziert werden … – Hat das eine mit dem anderen nichts zu tun? Unser Standpunkte-Heft befasst sich mit einigen Facetten der natürlichen und sozialen Lebensgrundlagen dieser Stadt und Schritten, mit denen sich die „Weltstadt mit Herz“ von sich selbst entfernt.

 

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Bildquellen:

  • Muenchner_Forum_Standpunkte_08_09_2019: Münchner Forum
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