Der Münchner Stadtrat wird voraussichtlich im Mai über den Bebauungsplan ‚Alte Akademie‘ entscheiden. Dieser wird die baurechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Wiener SIGNA AG, die einen Teil der Alten Akademie vom Freistaat Bayern 2013 für 65 Jahre in Erbpacht erworben hat, ihre Umnutzungspläne in Angriff nehmen kann. Der Komplex soll für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Wohnen zugerichtet werden. Als gravierend und alarmierend ist die Forderung des Investors zu werten, den Großteil der Arkadenflächen an der Neuhauser Straße und Kapellenstraße, die Teil des öffentlichen Raums der Münchner Fußgängerzone sind, den privaten Nutzflächen zuschlagen zu wollen. Die Mehrheit von CSU und SPD im Münchner Stadtrat ist offenbar bereit, den Forderungen des Investors weitestgehend nachzukommen. Dagegen regt sich heftiger Widerstand in der Münchner Stadtgesellschaft.

Dieses Standpunkte-Sonderheft „Zweite Flugschrift Alte Akademie“ dokumentiert den Kampf um deren Arkaden. Es knüpft an die „Flugschrift Alte Akademie“ vom März 2017 an. Eine Auswahl der seither dazu in den Standpunkten erschienenen Beiträge sind hier nochmals versammelt, ergänzt um Repliken und Stellungnahmen, die im Bürgerbeteiligungsverfahren der B-Plan-Aufstellung oder in anderem Zusammenhang abgegeben wurden.

Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich der Stadtrat bei seiner Entscheidung von guten Argumenten leiten lassen wird. Ungeachtet dessen soll dieses Sonderheft die interessierten Bürgerinnen und Bürger über einen herausragenden stadtplanerischen Entscheidungsfall informieren und motivieren, den Kampf um die Arkaden nicht aufzugeben. Sollte den Forderungen des Investors politisch nachgegeben werden, dann wird – so ist zu befürchten – damit ein Präzedenzfall geschaffen für weitere Arkadenschließungen in der Münchner Innenstadt. Noch ist es Zeit, dem Einhalt zu gebieten.

 

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Bildquellen:

  • Muenchner_Forum_Standpunkte_04_2019: Münchner Forum
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