40 Euro Eintritt für den öffentlichen Raum? Nein, danke! – Münchner Forum unterstützt Brandbrief von „Mehr Lärm für München“

Ende 2024 hat die Initiative „Mehr Lärm für München“ einen Brandbrief an den Münchner Stadtrat verfasst. Der Hintergrund: kurz zuvor war bekannt geworden, dass die Ludwigstraße für den Jahreswechsel 2025/26 für eine kommerzielle Silvesterparty gesperrt werden soll. Zwischen Odeonsplatz und Siegestor soll es zahlreiche kommerzielle Angebote und Live-Acts geben, dafür wird der Bereich gesperrt. Eintrittspreis für die Party auf öffentlichem Grund: 40 Euro.

Zwar soll es einige hundert Sozialtickets geben. Der Rest der Menschen, die den Jahreswechsel an der berühmten Prachtstraße verbringen will, muss aber tief in die Tasche greifen. Der öffentliche Raum soll aber nicht nur Menschen zugänglich sein, die sich im teuren München auch noch ein teures Eintrittsgeld von 40 Euro pro Person leisten können.

Im Brandbrief von „Mehr Lärm für München“ kritisieren zahlreiche Musikkollektive die Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes und eine aus ihrer Sicht unfaire Vergabepraxis der Stadt für die Bespielung von Flächen: so seien in den letzten Jahren wiederholt Raves der Kollektive – vorgeblich aus Umweltschutzgründen – nicht genehmigt worden, nur, um auf denselben Flächen später Helene Fischer und Adele Massenveranstaltungen abhalten zu lassen.

Die Kollektive fordern, dass sie auf der Ludwigstraße eine inklusivere Veranstaltung organisieren dürfen und München damit in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten ein Angebot für große Bevölkerungsschichten schafft.

Das Münchner Forum blickt, gerade im Kontext der Internationalen Automobilausstellung mit ihren „Public Spaces“ genannten Werberäumen auf öffentlichen Plätzen, seit geraumer Zeit kritisch auf die zunehmende Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes in München. Deshalb unterstützen wir den Brandbrief und die darin formulierten Forderungen von „Mehr Lärm für München“.

Den ganzen Brief können Sie hier lesen.

 

Bildquellen:

  • Siegestor in der Leopoldstraße: Pixabay / designerpoint
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