10.07.2024, Pressemitteilung des Arbeitskreises ‚Attraktiver Nahverkehr‘ im Münchner Forum zur aktuellen Entwicklung bei der Trambahn-Nordtangente

Seit vielen Jahren soll eine attraktive, leistungsfähige ÖPNV-Verbindung zwischen Schwabing und Bogenhausen mit der Tram entstehen. Die Bayerische Staatsregierung als Eigentümerin des Englischen Gartens blockiert weiterhin den Ausbau des ÖPNV in München.

AAN-Sprecher Berthold Maier: „Die Trambahn-Nordtangente spielt eine wichtige Rolle für den Ausbau der bisher kaum vorhandenen attraktiven und leistungsfähigen Tangenten im ÖPNV. Darüber hinaus entlastet diese Tram durch neue Direktverbindungen die innerstädtischen U-Bahnstrecken.

Die Tram steht für einen attraktiven ÖPNV, der dazu motiviert, das eigene Auto stehen zu lassen. Das alles ist dem Freistaat egal, er behindert nach wie vor den ÖPNV-Ausbau in München. Das ist aber nicht überraschend: Wer so schlechte Arbeit wie der Freistaat beim Ausbau der S-Bahn und beim S-Bahn-Betrieb macht, gönnt natürlich der Landeshauptstadt München nicht den Erfolg, den die Trambahn-Nordtangente für die Verbesserung des ÖPNV bringen würde. Auch schreckt der Freistaat nicht vor falschen Behauptungen bezüglich des Flächenverbrauchs der Tram im Englischen Garten zurück.“

Wichtig ist jetzt, die Abschnitte der Tram-Nordtangente umzusetzen, die nicht durch den Englischen Garten führen: Dazu gehört die Tram von der Münchner Freiheit über Leopold- und Franz-Joseph-Straße zum Elisabethplatz sowie die Tram von der Cosimastraße zum S-Bahnhalt Johanneskirchen.

Dazu AAN-Sprecher Matthias Hintzen: „Auch ohne den Abschnitt durch den Englischen Garten kann die Tram durch stadtteilübergreifende, leistungsfähige Linienführungen viele neue Direktverbindungen schaffen und lästiges Umsteigen stark reduzieren. Diese Vorteile kann die Tram auf der Strecke vom Elisabethplatz über Giselastraße und Münchner Freiheit zum Kieferngarten (Anbindung Neufreimann/frühere Bayernkaserne) ausspielen. Diese Planungen jetzt nicht weiter zu verfolgen, hieße: Auf Kosten der Fahrgäste in vorauseilendem Gehorsam vor der destruktiven Haltung des Freistaats zu kapitulieren. Die bisherigen Planungskosten von 5,5 Mio. € wären damit auch verloren.“

Unverständlich ist, dass Oberbürgermeister Dieter Reiter an dem Gespräch mit dem Freistaat zur Tram-Nordtangente nicht teilgenommen hat.

AAN-Sprecher Berthold Maier: „Im Koalitionsvertrag hat sich München ehrgeizige Ziele zum Ausbau des ÖPNV gegeben. Dass die aktuelle Finanzlage nun dazu zwingt, Maßnahmen zeitlich zu strecken, ist bedauerlich, aber angesichts des kostenintensiven Baus der U5 nach Pasing ohne Bundeszuschüsse unvermeidbar.

Dass der Oberbürgermeister aber an dem Termin mit dem Freistaat nicht teilnimmt, wirft die Frage auf, wie weit er das Thema ÖPNV-Ausbau überhaupt noch ernst nimmt.“

 

Diese Presseerklärung gibt nur die Meinung des AAN wieder und muss sich nicht mit der Meinung anderer Arbeitskreise des Münchner Forums e.V. oder der Meinung des Münchner Forums e.V. decken.

PDF der Presseerklärung

 

Bildquellen:

  • Tram an der Münchner Freiheit: Aleksei Smagin / Unsplash
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