Seit fast 50 Jahren bildet die S-Bahn das Rückgrat des regionalen Öffentlichen Personen-Nahverkehrs im Großraum München. Das in der Mitte Münchens gebündelte monozentrale Liniennetz, das eingebunden ist in den nationalen und internationalen Schienenverbund und an das sich andere regionale Verkehrsträger wie U-Bahn-, Tram- und Buslinien hier und da angedockt haben, wurde seither kaum erweitert und wenig ertüchtigt. Unser Schwerpunktthema „Bahnverkehrsknoten München“ nimmt sich den Schienenverkehr im Verkehrssystem der Großregion vor. Die Entscheidung von Deutscher Bahn und Politik, die deutlich erhöhten Anfälligkeiten des in die Jahre gekommenen Schienenverkehrssystems mit dem Bau eines Tieftunnels als Bypass zur sog. Stammstrecke beheben zu wollen, womit auf die Münchner Innenstadt zusätzlicher Entwicklungsdruck geleitet wird, statt auf den regional erweiterten und verdichteten Münchner Siedlungsraum mit dezentralen, flächenerschließenden Netzergänzungen zu antworten, könnte sich als Pyrrhussieg einer auf Machbarkeit getrimmten Verkehrsdenke erweisen, die der Hybris des desolaten Bahnprojekts „Stuttgart 21“ am Ende nur wenig nachstehen dürfte.

 

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