Der Sattlerplatz ist in keinem Münchner Stadtplan eingezeichnet. Aber als „Sattlerstraße“ dient die wohl kürzeste Münchner Straße zwischen Färbergraben und Fürstenfelder Straße zu nicht viel mehr denn als Zufahrt ins Hirmer-Parkhaus. Das soll abgerissen werden, so ist es beschlossen. Doch: Was soll an diese Stelle kommen, zumal auf städtischem Grund, sofern das Kommunalreferat ihn nicht feilbietet? Wieder nur ein weiterer Kommerztempel, überstapelt mit weiteren Anwaltsbüros und als Krönung feinen teuren Opern-Wohnungen mit mindestens halbjährlicher Leerstandsgarantie? Am Sattlerplatz bietet sich die letzte Chance zur Entwicklung eines innerstädtischen Ortes mit sozial und kulturell kreativer Nutzungsvielfalt für die Münchner Bürgerinnen und Bürger, errichtet als ein attraktiv gestaltetes, flexibel nutzbares Gebäude inmitten der Altstadt. Dies wäre auch ein Schritt, um zu vermeiden, dass wenigstens an dieser Stelle die Altstadt nicht weiter zu einer Allerwelts-Verramschzone verkommt. Studierende der Architektur aus Innsbruck und der TU München haben Ideen und Entwürfe dazu erarbeitet. Wir stellen sie in diesem Heft vor und diskutieren Möglichkeiten der Umsetzung.
In Sachen Alte Akademie tut sich was: Die Erbin des Wiederaufbau-Architekten der Alten Akademie, Professor Wiedemann, hat sein Urheberrecht in einem Schreiben an Politik und Verwaltung von Stadt und Freistaat geltend gemacht. Das hat bei den Beteiligten erst einmal zum Einhalt der rigorosen Umbauplanungen und zum Nachdenken im Umgang mit dem denkmalgeschützten Baukomplex gesorgt. Wir dürfen gespannt sein, welche Konsequenzen sich hieraus ergeben, nicht zuletzt auch für die Arkadenflächen und den öffentlichen Raum, wofür sich auch das Münchner Forum seit langem einsetzt.

 

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