31.07.2025, Pressemitteilung des Arbeitskreises Attraktiver Nahverkehr (AAN) im Münchner Forum zum Vorschlag einer Tram durch den Englischen Garten entlang des Mittleren Rings.
In der Vollversammlung am letzten Mittwoch beschloss der Münchner Stadtrat erfreulicherweise den weiteren Ausbau des Trambahnnetzes. Auf der Tagesordnung stand der Trassierungsbeschluss (Einreichung zum Genehmigungsverfahren) des zweiten Abschnitts der Tram Münchner Norden von Neufreimann (ex Bayernkaserne) zur U-Bahnstation Am Hart.
Dazu AAN-Sprecher Matthias Hintzen: „Die Tram ist das platzsparendste und effizienteste Oberflächenverkehrsmittel – sie ist wesentlich leistungsfähiger als der Bus. Pro investiertem Euro bringt sie das Zwei- bis Dreifache an Verlagerung vom Autoverkehr auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Vergleich zur U-Bahn. Das war immer schon bekannt, aber gerade in Zeiten knapper Finanzen ist dies besonders wichtig.“
Leider ist die Tram vielen unverständlichen, zugegebenermaßen aber durchaus fantasievollen Angriffen ausgesetzt. So zum Beispiel bei dem Vorschlag einer Tram, die entlang des Mittleren Rings den Englischen Garten queren soll.
AAN-Sprecher Berthold Maier: „Die vom Freistaat abgelehnte Tram-Nordtangente verbindet Schwabing und Bogenhausen auf kürzesten Weg. Stattdessen wird eine äußerst umständliche Linienführung vorgeschlagen: Vom Kurfüstenplatz über den Scheidplatz zur Leopoldstraße, dann über Dietlindenstraße, Isarring und Ifflandstraße zur Tivolibrücke. Das ist vielleicht für eine Stadtrundfahrt eine interessante Strecke, aber sicher nicht ein sinnvoller Lückenschluss im Trambahnnetz. Die Absicht ist klar erkennbar: Durch die Auswahl einer ungeeigneten Strecke soll mal wieder gegen den Tramausbau als zentralen Bestandteil des ÖPNV-Ausbaus Stimmung gemacht werden.“
Zur Ablehnung eines attraktiven ÖPNV kommt eine erstaunliche Verharmlosung der Belastungen des Autoverkehrs. Dazu AAN-Sprecher Berthold Maier weiter: „Laut Pressemeldungen betrachtet Herr Grub den fünfspurigen Isarring und die von der Stadt geplante Tram auf der bestehenden Bustrasse als gleichwertige „Wunden“ im Englischen Garten. Es wird also allen Ernstes eine fünfspurige Stadtautobahn mit einem Trambahnverkehr, wie er zum Beispiel in der Maximilianstraße oder der Müllerstraße anzutreffen ist, gleichgesetzt. Mehr Ignoranz für die Belastungen durch Lärm, Abgase und Feinstaub, denen die Anwohnerinnen und Anwohner stark befahrener Straßen ausgesetzt sind, ist schwer vorstellbar.“
Diese Presseerklärung gibt nur die Meinung des AAN wieder und muss sich nicht mit der Meinung anderer Arbeitskreise des Münchner Forums e.V. oder der Meinung des Münchner Forums e.V. decken.
Bildquellen:
- Symbolbild Tram im Grünen: Caroline Klotz