28.07.2022: Pressemitteilung des Arbeitskreises Attraktiver Nahverkehr (AAN) im Münchner Forum: Freistaat muss sich an Entscheidung der Stadt für Umplanung der Tram in der Leopoldstraße ein Vorbild nehmen – auch bei der S-Bahnplanung ist ein Neustart erforderlich

 Der Stadtrat beschloss, die Trambahnplanung in der Leopoldstraße zu überarbeiten und verschiedene Varianten – auch mit eigenem Gleiskörper für die Tram – zu untersuchen.

Dazu AAN-Sprecher Berthold Maier: „Der AAN begrüßt den Beschluss, die Strecke neu zu planen, und dafür auch Verzögerungen bei der Inbetriebnahme in Kauf zu nehmen. Angesichts der Bedeutung dieses Streckenabschnitts (zentraler Punkt künftiger attraktiver Direktverbindungen: Kieferngarten – Münchner Freiheit – Hauptbahnhof – Laim und Schwabing Nord – Münchner Freiheit – Englischer Garten – Haidhausen – Giesing – Harlaching) ist dies voll und ganz gerechtfertigt. Grün-Rot erliegt nicht der Versuchung, zugunsten kurzfristiger Erfolge eine solide Planung zu vernachlässigen.“

Des Weiteren wurde ein neuer Trambahnbetriebshofes in Fröttmaning beschlossen. Dazu AAN-Sprecher Matthias Hintzen: „Ohne neue Fahrzeuge gibt es keinen Ausbau des Trambahnnetzes. Ohne neue Betriebshöfe können keine neuen Fahrzeuge abgestellt und gewartet werden.

Daher ist der neue Betriebshofs so wichtig, das Trambahnnetz kann nun weiter ausgebaut werden. Pro investierten Euro bringt die Tram – bezogen auf MIV-Vermeidung und CO2 Reduktion – zwei- bis dreimal so viel Nutzen wir die U-Bahn. Da sich derzeit viele Fragezeichen bei den künftigen Zuschüssen von Bund und Land zum U-Bahnbau auftun, ist es umso erfreulicher, dass der Trambahnausbau einen Schritt weitergekommen ist.“

Nicht nur bei städtischen Projekten ist es sehr sinnvoll, bisherige Planungsansätze zu überdenken.

AAN-Sprecher Berthold Maier: „Es ist zu wünschen, dass sich auch andere den Mut der Landeshauptstadt München, eine Planung aufgrund erkannter Mängel grundlegend zu überarbeiten, zum Vorbild nehmen: Die derzeitige Planung des S-Bahn-Tieftunnels durch den Freistaat bringt Kostensteigerungen, jahrelange Verzögerungen und am Schluss – nach vielen Jahren – gerade drei S-Bahn-Züge pro Stunde mehr. Hier ist eine neue Planung erforderlich, die anstatt einem Flickenteppich aus 10-, 15- und 20-Minuten-Takt und Express-S-Bahnen endlich eines liefert: Einen zuverlässigen, ganztägigen 10 Minuten-Takt im gesamten S-Bahn-Netz. Basis dafür ist die Realisierung des S-Bahn-Südrings als zweiter S-Bahn-Stammstrecke – anstatt weitere Jahr(zehnt)e auf den S-Bahn-Tieftunnel zu warten.“

 

Bildquellen:

  • S-Bahn am ZOB: Caroline Klotz
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