22.06.2025: Der Arbeitskreis ‚Öffentliches Grün‘ hat im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 3 Abs. 2 BauGB Einwendungen gegen die beabsichtigte Festsetzung von zwei Hochhäusern mit einer Höhe von jeweils 155 m im Bebauungsplan Nr. 2147 eingereicht. 

Es gilt, die erhebliche Beeinträchtigung des Erscheinungsbilds des einzigartigen Ensembles von Schloß Nymphenburg“ sowie des vorgelagerten Schlossrondells abzuwenden.
Dafür hat der Arbeitskreis die „Studie zu potenziellen Auswirkungen auf das Schloß Nymphenburg“ vom Oktober 2024, erstellt von RHA Reicher Haase Assoziierte Architekten, Aachen in Kooperation mit Büro für Denkmalpflege Dr. Christian Behrer, Regensburg, analysiert.

Fazit:

Obwohl die Studie an mehreren Stellen die Durchbrechung der städtebaulichen Geschlossenheit und eine mögliche Fokusverschiebung konzediert, kommt diese zu dem Schluss, dass keine wesentlichen Beeinträchtigungen für die Schlossanlage Nymphenburg bestehen.
Diese Einschätzung überzeugt nicht. Vielmehr ist zu konstatieren, dass:

  • das geplante Hochhaus-Ensemble deutlich in das Sichtfeld über dem Schloßrondell eingreift
  • der historisch intendierte Kontrast zwischen der „introvertierten“ Schlossanlage und der Stadt empfindlich gestört wird
  • das Schloss bislang im Süden weitgehend unbelastete Blickbeziehungen aufweist, die durch den Bau der 155 m hohen Türme irreversibel verändert würden
  • Schutzlinien, Bürgerbegehren (nahezu 50.000 Unterschriften) und stadtplanerische Entscheidungen (Bebauungsplan Nr. 1926 aus 2004) ignoriert werden
  • die Auswahl und Bewertung von Argumenten sowie von Literatur (Projektbroschüre zum Bebauungsplan Nr. 1926) selektiv ist
  • trotz zugestandener Sichtbarkeit und Fokusverschiebung sowie Dominanz der Hochhäuser durch bloße Behauptung jegliche wesentliche Beeinträchtigung von den Autoren negiert wird.

Es kann daher von den Autoren keineswegs der Schluss gezogen werden, dass relevante Auswirkungen nicht vorliegen.
Die Studie wirkt insgesamt verharmlosend und belegt ihre eigene These nicht. Die Studie erbringt nicht den Nachweis, dass das Vorhaben ohne signifikante Beeinträchtigung für das Denkmalensemble Schloss Nymphenburg bleibt.
Im Ergebnis liefert die Studie mehr Argumente für eine Gefährdung des Schlosses als dagegen.

Die vollständige Stellungnahme können Sie in diesem PDF lesen.

 

Dieses Schreiben gibt die Meinung des Arbeitskreises wieder, die sie fachlich erarbeitet hat und muss sich nicht mit der Meinung anderer Arbeitskreise, Projektgruppen und Gremien des Münchner Forums e.V. decken.

 

Bildquellen:

  • Höhensimulation der geplanten 155m hohen Hochhäuser an der Paketposthalle mittels Ballons am 30.9.2021.Straeter (21)_S: Detlev Sträter
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