Baumpflanzung am Perathoner-Stein

Öffentliches Grün und Zeitgeschichte: Solidarität Münchner Bürger mit dem Bozener Bürgermeister Julius Perathoner Bischof Korbinian: 1300 Jahre Erzbistum 724-2024
Pflanzung eines „Korbinian-Apfelbaums“ in der Grünanlage Am Kuntersweg

Auf Anregung des Arbeitskreises 'Öffentliches Grün' im Münchner Forum pflanzt das Baureferat/ Gartenbau am 11. Juli 2024 einen Korbinian-Apfelbaum in unmittelbarer Nähe des Perathoner-Steins in der öffentlichen Grünanlage Am Kuntersweg in Harlaching. Aus diesem Anlass lädt der Arbeitskreis Öffentliches Grün in Kooperation mit dem Baureferat/Gartenbau zur Baumpflanzung am Donnerstag, 11. Juli 2024, 11.00 Uhr in der öffentlichen Grünanlage Am Kuntersweg ein.

Der Perathoner-Stein erinnert an Dr. Julius Perathoner (1849-1926), den langjährigen Bürgermeister von Bozen, der beim faschistischen „Marsch auf Bozen“ und dem Sturm auf das Bozener Rathaus Anfang Oktober 1922 von der italienischen Regierung abgesetzt wurde.

Der Arbeitskreis Öffentliches Grün hat sich intensiv mit dem zeitgeschichtlichen und historischen Hintergrund des Perathoner-Steins befasst, der 1927 – gestiftet von Münchner Bürgern - in der öffentlichen Grünanlage Am Kuntersweg, in unmittelbarer Nähe des damaligen „Südtiroler Platzes“, aufgestellt wurde. Das Denkmal wurde von August Blössner (1875-1960) gestaltet.

Dieses besondere Denkmal ruft in vielfältiger Weise die Verbundenheit der Stadt München und Bayerns mit Südtirol in Erinnerung. Der Perathoner-Stein symbolisiert unter dem zeitgeschichtlichen Aspekt die Solidarität der Münchner Bürgerschaft mit dem Schicksal des hochverdienten Bürgermeisters Julius Perathoner, ausgelöst durch die Machtergreifung der Faschisten.

Der Perathoner-Stein dokumentiert darüberhinaus wichtige historische Aspekte in der Beziehung zu Südtirol. Eine der Inschriften am Denkmal stellt den Bezug her zur aktuellen Landesausstellung „1300 Jahre Erzbistum 724-2024“ auf dem Domberg in Freising. Die Inschrift lautet: „Sankt Korbinian, der Gründer des Bistums Freising - München, wurde durch Herzog Grimoald 717 von Obermais bei Meran nach Freising berufen. Er starb in Obermais 750.“

Mit dem Pflanzen eines „Korbinian-Apfelbaums“ wird auch an den in der NS-Zeit verfolgten Pfarrer Korbinian Aigner (1885-1966) erinnert. Während der Zwangsarbeit im KZ Dachau zwischen 1941 und 1945 konnte Aigner Apfelbäume pflanzen und sogar eine neue Sorte züchten, den „Korbinian-Apfelbaum“.

Treffpunkt: Donnerstag, 11. Juli 2024, 11.00 Uhr, Öffentliche Grünanlage Am Kuntersweg, „Tiroler Platz“ / Grünwalder Straße / Kuntersweg / St.-Magnus-Straße, Tram 25, Tiroler Platz
Kontakt: Klaus Bäumler E-mail: baeumler@maxvorstadt.net Tel.: 0179 103 64 71