15.07.2024, Pressemitteilung des Arbeitskreises ‚Attraktiver Nahverkehr‘ im Münchner Forum zur Diskussion um die Tram in der Leopoldstraße

Die Bayerische Staatsregierung blockiert weiterhin die Tram durch den Englischen Garten. Nun stellt sich die Frage, ob Grün-Rot im Münchner Stadtrat das nun zum Anlass nimmt, sich auch gleich noch von der Tram von der Münchner Freiheit über Leopold- und Franz-Joseph-Straße zum Elisabethplatz zu verabschieden.

Dabei ist diese Strecke Teil einer größeren Verbindung:

Von der Münchner Freiheit aus soll die Tram über die Strecke der Linie 23 nach Schwabing Nord fahren und von dort in die geplanten Wohngebiete auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne verlängert werden. So kann dann eine attraktive Direktverbindung in die Innenstadt hergestellt werden. Ohne die Tram in der Leopoldstraße müssten die Fahrgäste an der Münchner Freiheit in die U-Bahn umsteigen, es gäbe eben keine Direktverbindung in die Maxvorstadt oder zum Stachus.

Dazu AAN-Sprecher Berthold Maier: „Es wäre völlig unverständlich, die Tram durch die Leopold- und Franz-Joseph-Straße nicht zu bauen. Sie ist auch ohne den Abschnitt durch den Englischen Garten sinnvoll und schafft durch stadtteilübergreifende, leistungsfähige Linienführungen viele neue Direktverbindungen, lästiges Umsteigen wird stark reduziert.“

Kommunizierter Anlass, die Tram in der Leopold- und Franz-Joseph-Straße eventuell nicht weiterzuplanen, sind die finanziellen Probleme der Stadt München.

AAN-Sprecher Matthias Hintzen: „Zugegebenermaßen ist die Finanzlage Münchens sehr schwierig. Umso mehr käme es auf eine richtige Priorisierung an. Während der Bau der U5 nach Pasing (die nach Freiham verlängert werden soll) bislang ohne Bundeszuschüsse erfolgt (aktuelle Kosten: 1,3 Mrd. Euro) wäre bei der Tram nicht mal Geld für die Weiterführungen der Planungen da. Wenn es mit der Verkehrswende ernst gemeint ist, müssen erst einmal die Planungen für den Autobahnanschluss der Schleißheimer Straße („BMW-Tunnel“) eingestellt werden. Dann ist mehr als genug Geld für die Trambahnplanung da. Auch lässt sich das Geld für einen nicht ausreichend barrierefreien On-Demand Verkehr (geplant ab Ende 2025) sinnvoller in der Verbesserung des regulären ÖPNV einsetzen.“

Auch beim Leistungsprogramm (Fahrplanangebot) der MVG werden die Schwerpunkte nicht richtig gesetzt.

AAN-Sprecher Berthold Maier: „Ab Dezember 2024 soll ein U-Bahn-Nachtverkehr am Wochenende eingeführt werden. Wichtiger ist, erst einmal die Folgen der Corona-Krise zu beheben: Der gekürzte „Takt 10 bis 10“ beim Metrobus soll immer noch nicht wieder eingeführt werden. Von der dringend erforderlichen Buslinie X5 zur Erschließung Freihams ist auch nichts zu hören. Hier ist eine bessere Priorisierung erforderlich, wenn es mit dem ÖPNV-Ausbau in den nächsten Jahren noch etwas werden soll.“

 

Diese Presseerklärung gibt nur die Meinung des AAN wieder und muss sich nicht mit der Meinung anderer Arbeitskreise des Münchner Forums e.V. oder der Meinung des Münchner Forums e.V. decken.

PDF der Presseerklärung

 

Bildquellen:

  • Ludwigstraße mit Siegestor: Ilka Franz / Wikimedia Commons
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