Mitten in München – das ist nicht nur das SV-Areal, sondern auch die Residenz. Nach der Wiedereröffnung des Cuvilliéstheaters wird derzeit der Nordteil des Königsbaus für museale Zwecke ausgebaut. Über eine bessere Erschließung für Fußgänger auch zwischen Max-Josefs-Platz und Hofgarten wird nachgedacht. Östlich vor der Residenz wartet das „vielleicht schönste klassizistische Gebäude der Stadt“ (so der frühere Residenzbauleiter Otto Meitinger), der Marstall, auf Revitalisierung. Was ein Wettbewerb zur Zukunft des Marstalls ergeben hat, beschäftigt uns in dieser Ausgabe.
Bei dieser Gelegenheit stellen wir Ihnen zugleich Langfristüberlegungen zum Marstallplatz vor. Begonnen hatte seine Neudefinition mit dem Kulissengebäude der Staatsoper entlang der Thomas-Goppel-Straße. Als es errichtet wurde, galt die Allerheiligen-Hofkirche noch als eine nicht mehr wichtige Ruine. Seit sie in Hinterhoflage wiederhergestellt ist, wird immer wieder einmal diskutiert, ob der Bauriegel vor ihr dort auf alle Zeit bleiben sollte. Die Versorgung der Oper ließe sich auch anders erfüllen – wie, stellen wir in dieser Ausgabe ab Seite 2 vor.
Was wir Ihnen skizzieren, ist ein Langfristprojekt. Wenn der Ausbau des Marstalls spruchreif wird, sollte es mit diskutiert werden. Bei der Schlösserverwaltung sieht man eine solche „große Lösung“ mit Interesse. Meitinger ist zwar mit der heutigen Situation nicht unzufrieden, auch wenn er die Neubauten der Max-Planck-Gesellschaft und der Probenbühne nicht für ideal hält. Für die Allerheiligen-Hofkirche hat er aber schon früher eine „kleine Lösung“ angeregt: wenigstens einen größeren Durchbruch durch das Kulissengebäude zu schaffen. Das lassen die heutigen Einbauten des Kulissengebäudes jedoch nicht zu. Eine „kleine“ Nachbesserung scheidet also aus. Es lohnt sich folglich, die „große“ Lösung ernsthaft zu prüfen.

 


Der Marstallplatz

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