Am Beispiel der Alten Akademie spitzt sich ein Konflikt zu: Der immer dominantere Anspruch der Investoren auf Ausweitung von Handels- und Gewerbeflächen und maximale Immobilienverwertung beschädigt zunehmend die Qualität der Innenstadt als Identifikationsort, auf die nicht nur die Bewohner und Besucher der Innenstadt, sondern vor allem auch der Handel setzen. Bei der Alten Akademie geht es um den Umgang mit einem denkmalgeschützten, historisch und städtebaulich wichtigen Gebäudekomplex. Sie wurde 2013 vom Freistaat an einen Investor in Erbbaurecht für 65 Jahre vergeben. Es geht dabei auch um den Umgang mit dem öffentlichen Raum. Die Arkadenflächen genießen höchsten rechtlichen Schutz, aber der Großinvestor erhebt Ansprüche auf sie. Die Stadtpolitik zeigt Neigung, dem Investorenbegehren nachzugeben: Ein Dammbruch für weitere Privatisierungsbestrebungen des öffentlichen Raums? Was passiert mit den Passagen und Arkaden in der Innenstadt? Sind der öffentliche Raum, die Qualität, die „Seele“ der Stadt bedroht?
Wir wollen über den Einzelfall der Alten Akademie hinaus diese Aspekte und Konsequenzen für die innere Stadt aus unterschiedlicher Sicht beleuchten.

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